Freitag, 30. Januar 2009

Vom Werjaguar zum Regengott

Auf den Spuren eines rätselhaften Darstellungsmotives.
Gisela Ermel
Vortrag, gehalten auf dem 1-Day-Meeting der Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI, Siegen, Oktober 2008




Wer kennt ihn nicht, den berühmten "Astronauten" von El Baul, dargestellt auf einer Stele der mittelamerikanischen Olmeken? In zahlreichen Büchern der Paläo-SETI-Forscher wird er beschrieben als menschliche Figur, die eine Art Raumanzug mit Helm und Atemschlauch zu tragen scheint. Aus der Sicht der Altamerikanisten gehört dies Motiv in eine Reihe von Darstellungen, die eine erkennbare Entwicklung durchgemacht haben. Man findet das Motiv in Stein gehauen, auf Keramik, auf Wandgemälden, als Figurine, Maske, Statuette und vieles mehr. Wer oder was wurde hier dargestellt?
Um ca. 1200 v.Chr. machten Steinzeitbauern in Mittelamerika einen urplötzlichen Sprung zur Hochkultur, ganz ohne die dazu nötigen Zwischen- und Entwicklungsstufen. Sie begannen nicht nur von einem Tag auf den anderen damit, wie am Reissbrett entworfene Städte mit astronomisch-geometrischen Layout zu erbauen, sondern sie stellten auf einmal Figuren und Dinge dar, die phantastische und offenbar unrealistische Merkmale aufweisen.
Der Archäologe Saville, der in den 1920er Jahren Stätten dieser Kultur ausgrub, war der erste, der bemerkte, dass das beliebteste Motiv der Olmeken das einer Figur war, die anscheinend einen Menschen mit jaguarähnlichen, felinen Gesichtszügen und -merkmalen zeigte, wenn auch mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Doch was dieses Motiv bedeutet, wusste niemand.


Zeichnung von Covarrubias: Beispiele für Werjaguare und Regengötter

Covarrubias, ein mexikanischer Zeichner, bekannt für seine Analysen präkolumbischer Kunst, hatte sich in den 1940er Jahren intensiv mit dem sog. Werjaguar beschäftigt. Das Ergebnis waren mehrere Skizzen, von denen eine die Entwicklung des olmekischen Jaguarmenschen zum späteren Regengott der Zapoteken und Maya darstellte. Die typischen Merkmale der Figur waren u.a. diese: eine Kopfbedeckung, meist helmförmig, oft den ganzen Kopf umschliessend, manchmal mit einer Spalte obenauf, aus der ein Gegenstand hervorragte oder nicht, eine Art quadratisches Jaguarmaul mit fang- oder schlauchähnlichen Elementen, ein Nasen- oder Atemsymbol und merkwürdig stilisierte Augenbrauen.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts begannen die Forscher darüber zu debattieren, was hier wohl dargestellt worden sein mochte. Ein Jaguargott? Eine frühe Version des Regengottes? Ein Erdgott? Ein Schamane? Die Bezeichnung "Werjaguar", die sich relativ rasch einbürgerte, ist eine reine Phantasiebezeichnung der modernen Archäologen und sagt nichts darüber aus, was die Olmeken hatten darstellen wollen.
Dann fand Matthew Stirling ein Steinmonument in der olmekischen Stätte Potrero Nuevo, das offenbar einen mit einer weiblichen Person kopulierenden Jaguar zeigte. Gab es, so fragte er, eine Mythe, in der Mensch und Jaguar eine Rasse von Jaguarmenschen gezeugt hatten? Bald wurden noch zwei ähnliche Monumente gefunden, eines davon in San Lorenzo, der ältesten olmekischen Stadt.


Skizze von Relief-Figuren aus Chalcatzingo: "fliegende Olmeken"

Als sich eine ganze Reihe hochkarätiger Archäologen auf der Dumbarton Oaks-Konferenz im Oktober 1967 intensiv mit dem Werjaguar auseinandersetzte, kam u.a. Kent Reilly mit einer ganz neuen Spekulation daher. Die sog. "Fliegenden Olmeken" von Chalcatzingo, typische Jaguarmenschen mit Helm und rätselhaftem Gegenstand in der Hand, umgeben von Vögeln, könnten eine Verbindung zum Himmel symbolisieen und eventuell einen fliegenden Schamanen dartsellen. Da gab es nur einen Haken. Man wusste nicht, ob die Olmeken überhaupt so etwas wie Schamanismus gekannt oder praktiziert hatten. Es gab keinerlei Funde, die darauf hinwiesen.

Zeichnung von Covarrubias
Auch auf der Konferenz "The Cult of the Feline", die im Spätherbst 1970 stattfand, debattierten erneut die Teilnehmer angeregt über den mittelamerikanischen Werjaguar. David Grove gab kund, dass pure Jaguare sehr selten dargestellt wurden und dann die angeblichen Jaguarmerkmale menschlicher Figuren rein hypothetisch seien. Die Entwicklung vom Werjaguargesicht zum Brillenaugen-Regengott der Klassik und Nachklassik, wie sie Covarrubias vorgeschlagen hatte, hielt er für zweifelhaft. Ein Fehler, wie wir heute wissen. Schon auf der Konferenz widersprach Georg Kubler der Aussage Groves und behauptete, dass die Augenpartie des olmekischen Werjaguars sehr wohl ein Vorläufer sei der späteren Augenumrandung des Regengottes.
Unterdessen hatte Peter Joralemon eine gründliche Analyse olmekischer Motive unternommen, deren Ergebnisse er 1972 vorlegte. Für seine Studien hatte er alle erreichbaren Objekte in privaten und öffentlichen Sammlungen inspiziert und dann 175 individuelle Motive isoliert, die er jedoch in zehn Hauptgruppen aufteilte, von denen sie nur Varianten waren. Seiner Meinung nach repräsentierten sich hier zehn olmekische Gottheiten: darunter die Gefiederte Schlange, der Rest: Varianten des Werjaguars. Er war der erste, der sich fragte, ob die Figur in El Baul - unser "Astronaut" - eine frühe Form des späteren Regengottes darstelle. Als Gott interpretierte man übrigens nicht nur zu Joralemons Zeiten alles, was gleichzeitig menschliche und nichtmenschliche Merkmale aufweist, wobei jeder Archäologe wohl in Erklärungsnot geraten müsste bei der Frage: Was ist ein Gott? Joralemon korrigierte sich später und schlug statt des Begriffes "Gott" den Begriff "Muster bestimmter Merkmale" vor.
Eine Überraschung brachte die Analyse des angeblichen Kopulations-Monuments von Rio Chiquito, die William Clewlow durchführte. Er bezweifelte die bisherige Deutung der Szene und meinte, es sei nicht einmal klar, ob die untere Figur weiblich ist. Diese Szene stelle keine sexuelle Pose dar, sondern zeige einen Sieger, der sich über die besiegte Person beuge. Und genau das sehe man auch auf den wenigen weiteren Kopulations-Monumenten, die an anderen Orten gefunden worden waren. Dieser Sichtweise schlossen sich bald weitere Altamerikanisten an, peinlich berührt musste man nun bei näherem Hinsehen zugeben, dass man da wohl etwas gesehen hatte, was gar nicht zu sehen war.
Bis heute streiten sich die Archäologen darum, was das Vorbild gewesen sein könnte für den Werjagur und den späteren Regengott und warum beide so viele gleiche Merkmale aufweisen. Lebten die Vorbilder für diese Motive nur in den Köpfen der damaligen Menschen? Waren Jaguarmensch, Regengott und auch Maisgott nur Varianten eines gemeinsamen Basismotivs aus der Zeit ab dem rätselhaften und plötzlichen Kultursprung der Olmeken? Doch welches Basismotiv könnte das gewesen sein?
Kopf einer Figurine aus Tlatilco, Zeichnung: Covarrubias

Laut Covarrubias stellte eine in Tlatilco gefundene Figurine den Urtyp des Werjaguar-Motivs dar. Der erhaltene Kopf trägt einen ihn umschliessenden Helm, und das einzige, das an einen Jaguar denken liesse, sind die fangähnlichen Details vor der Mundöffnung.
Eine etwa aus der gleichen Zeit - ca. 1200 v.Chr. - stammende Keramikmaske aus Las Bocas zeigt eine Art leeren Helm, dessen unverständliche Details die Olmeken offenbar jaguarartig darstellten. Der zeitgleiche steinerne Kopf aus Laguna de Los Cerros zeigt nach Meinung der Ausgräber einen Kopf mit Jaguarmaske, doch das Jaguarartige dieses Monumentes mag auch hier lediglich auf einer falschen Interpretation beruhen - entweder erst der modernen Ausgräbr oder bereits schon der des damaligen Künstlers.
Keramikmaske der Olmeken aus Las Bocas
Steinerner Kopf aus Lagua de los Cerros
Monument 10 aus San Lorenzo zeigt den typischen zeitlich frühen "Werjaguar": eine Person, die einen Helm mit Spalte trägt und deren "Mund" in der Tat an ein Jaguarmaul denken lässt. Es ist jedoch naheliegend, sich zu fragen, ob dieses "Jaguarmaul" nicht viel eher der Teil eines kopfumschliessenden Helmes ist.
Monument 10 aus San Lorenzo
Unter den Funden aus der ersten Zeit der Olmeken nach dem Kultursprung gibt es zahlreiche derartige Monumente und Figurinen. Das Motiv muss also sehr wichtig gewesen sein.
Um 900 v.Chr. begann in Mittelamerika eine zweite Phase olmekischer Kultur, die wiederum mit dem Erbauen geometrisch-astronomischer Stätten und Anlagen einherging und die das Motiv des Werjaguars weiterführte. In La Venta und zeitgleichen Stätten finden sich zahlreiche Beispiele für solche Darstellungen. Auffallend ist der Fakt, dass etliche dieser "Werjaguare" in einem Zusammenhang mit offenbar fliegenden Personen dargestellt wurden oder selbst zu fliegen, zu schweben oder vom Himmel herabzuturnen scheinen.
Stele aus Izapa mit einem kopfüber herabkommenden "Werjaguar"
Am bekanntesten sind wohl die "Fliegenden Olmeken" aus Chalcatzingo (die ich vorhin schön erwähnte), ausgetattet mit den typischen Helmen und der ebenso typischen Standardausstattung in den Händen.
Am mysteriösesten sind die Werjaguare - oder sollte man besser sagen: die behelmten Personen? -, die eine Art "Monstermaul", wie es die Ausgräber bezeichnen, bemannen. Da gibt es einmal helmtragende Wesen, die in einem schreibtischförmigen "Maul" sitzen; die Ausgräbr tauften diese Gegenstände "Altar" und "Thron", doch niemand weiss, was sie darstellen sollen.
"Altar" aus La Venta
Monumente mit dieser Szene gibt es ab Beginn der olmekischen Kultur. In San Lorenzo und La Venta findet man zahlreiche Beispiele. Diese Szene wurde auch als Felsrelief dargestellt. In Chalcatzingo handelt es sich um das als "El Rey" bekannt gewordene Monument.


Chalcatzingo-Felsrelief "El Rey"
Da sieht man eine behelmte Person, die in etwas sitzt, das die Archäologen umschreiben als stilisiertes Monstermaul im Profil, umgeben von Regenwolken. Das, was aus dem "Maul" herauskommt, sollen Symbole für Geräusche sein, was ja gar nicht abwegig ist, wenn man davon ausgeht, dass die Wolken andeuten sollen, dass sich die behelmte Figur mit diesem "Ding" im oder am Himmel bewegt. Ein ganz ähnliches Felsrelief von Chalcatzingo umschrieb David Grove als "eine supernaturale Person, sitzend im kleeblattartigen Maul einer supernaturalen Kreatur". So kann man es natürlich auch umschreiben! Andere Interpretationsversuche reden von Personen, die in einer Feuerschlange sitzen.
So wie die behelmte Person mit Atemsymbol vor der Nase, die auf Monument 19 aus La Venta innerhalb einer stilisierten Schlange dargestellt ist. Der Helm in dieser Szene wirkt wie hochgeklappt - das nach oben geklappte "Jaguarmaul"? Ein auf einer Schlange reitender Schamane, wie spekuliert wurde? Nein, all diese "Monstermäuler", die es auch isoliert - also sozusagen ohne Besatzung - gibt, müssen einen grossen Gegenstand meinen, der mit behelmten Personen bemannt wurde bzw. in den man hineingehen konnte.
Monument 19 in La Venta
Etwas später als die olmekische La Venta-Zeit tauchen in zapotekischen Stätten die ersten Regengötter auf, die jedoch nichts weiter sind als die zapotekische Variante des olmekischen Werjaguars. Der Helm ist ebenso vorhanden, wie die rätselhaften Ohrscheiben, und aus dem "flammenden Augenbrauen" sind offenbar nun die Brillenaugen geworden, die für die Archäologen automatisch als Merkmal des Regengottes gelten. Auch hier müssten diese Fachleute eigentlich in Erklärungsnot kommen, wenn man fragt: Was ist denn ein Regengott - und wozu sollte der einen Helm und eine Brille benötigen?
Es ist komisch, dass man hierzu so wenige Erklärungsvorschläge findet. Der "Regengott" ist, das muss ganz klar gesagt werden, eine reine Phantasiebezeichnung der modernen Archäologen, wobei offenbar die wasserwellenähnlichen Markierungen am Kopfband oder Helm der Personen die einzigen Merkmale sind, die in irgendeiner Form auf Regen hinzudeuten scheinen. Regengötter, die auf Darstellungen Gefässe halten, aus denen etwas - Regen? - herausfliesst, stammen erst aus viel späteren Zeiten, und auch hier gilt, dass diese Interpretation nur eine moderne ist.
Monument aus Monte Alban
Die zapotekischen Regengott-Darstellungen sind nichts weiter als immer noch die gleichen Personen mit Helm und unidentifizierbaren Details daran und bei der Ausstattung. Eines der Monumente, gefunden in Monte Alban, sieht aus wie eine Person in einem körperumschliessenden Anzug mit aufgeklapptem Helm und wirkt wie ein Kollege des "Astronauten" von El Baul.
In El Baul, einer Stätte, die um ca. 350 v.Chr. blühte, gibt es nicht nur die berühmte "Figur mit dem Raumfahrerhelm", sondern auch mehrere Beispiele für "bemannte" und "unbemannte Monstermäuler". Der "Astronaut" aber ist nichts weiter als die El Baul-Variante des olmekischen Basismotivs.
Auch in der folgenden Zeit ab ca. 300 v.Chr. wurden allerorten noch immer diese Werjaguare dargestellt, und dies nicht nur an olmekischen, sondern auch an sehr frühen Mayastätten. Darstellungen, die einen Gegenstand aus der Helmspalte ragen haben, werden durch die Bank weg als Maisgott gedeutet, doch nur, weil dieser Gegenstand in vielen Fällen von der Form her einem Maiskolben ähnelt. Die Figuren dieser Zeit tragen noch immer Helme - mit und ohne Spalt - und das obligatorische Atemsymbol vor der Nase. Warum die Archäologen mal von einem Werjaguar und mal von einem Regengott sprechen, ist nicht nachzuvollziehen. Und noch immer gibt es zu dieser Zeit die bemannten Monstermäuler, in Tres Zapotes auf einer der Stelen gleich mit drei Besatzungsmitgliedern ausgestattet.
Etwas unklar ist der Zusammenhang zwischen dem Werjaguar-Motiv und der Ikonographie von Teotihuacan, dem neuen kulturellen Zentrum ca. 1200 Jahre nach Beginn der Olmeken-Kultur. Hier erscheint nun auf einmal das Jaguar-Motiv kombiniert mit Vogel- und Schlangenmerkmalen. Karl Taube spekulierte, ob die Teotihuacanos vielleicht den olmekischen Werjaguar mit der Gefiederten Schlange in einen Topf warfen. Vielleicht wussen sie jedoch, dass beide Motive zusammengehören?
Ab dem Jahr 150 n.Chr. finden wir den Werjaguar / Regengott in Monte Alban und in anderen Stätten zwar immer noch mit den typischen Merkmalen, jetzt jedoch vollkommen übertrieben dargestellt. Die Ausgräber reden von symbolischem Kopfschmuck und bei schlauchartigen Elementen an Masken oder Helm von Schlangenzungen. Vor lauter phantastischen Ausschmückungen kann man die einstige Kopfspalte des Werjaguars kaum noch erkennen, doch sie ist immer noch in vielen Beispielen vorhanden.
Es ist die Zeit, in der die Maya beginnen, ihre Gebäude mit riesigen Monstermaul-Stuckmasken auszustatten. Herrscher auf Stelen tragen phantastische Kopfaufbauten und stehen oftmals auf dem uralten "Monstermaul". Etwas später tragen vom Himmel herabsteigende Götter in Chichen Itza übergrosse Helme mit schlauchartigen Anhängseln und vor der Nase das anscheinend so wichtige Atemsymbol.


Köpfe mit Atemsymbolen aus verschiedenen Epochen, Zeichnung: Covarrubias
Es ist schon witzig: während die Kopfaufbauten immer bizarrer und grösser wurden, vereinfachte sich das Atemsymbol zu einem schlichten Zeichen, oft einfach nur durch einen winzigen Kreis vor der Nase angedeutet. Dabei muss gerade dies Detail immens wichtig gewesen sein.
Während der Maya-Klassik ab ca. 900 bleiben ein Helm und das Atemsymbol Standard vieler Figuren. Aus der Figur mit Spalte im Helm / Kopf, woraus etwas hervorschaut, ist nach Meinung von Covarrubias nun der Maisgott geworden.
Detail der Stele 19, Seibal
Die angebliche Jaguarschnauze gibt es nicht erst seit dieser Zeit auch in der Variante als "Entenschnabelmaske" und die noch spätere Windmaske des Sky Lord Neun Wind oder Quetzalcoatl. Helme bedecken oder umschliessen noch immer Köpfe abgebildeter Personen, man findet noch immer, wenn auch selten, das gute alte trapezoide Jaguarmaul und auch rüssel- oder schlauchartige Details, z.B. als Mayagott mit "Tapirnase" oder "Langlippengott". Aus den schlauchartigen Details an Gesicht oder Helm des Werjaguars sind nun z.B. "Barthaare des Regengottes" oder die "zerfaserte Nase des Wassergottes" und ähnlicher moderner Deutungs-Unsinn geworden.
Noch immer streiten sich die Fachleute darüber, was das Vorbild gewesen sein mag für Werjaguar und Regengott. Man muss dieses Motiv im Gesamtkontext betrachten. Da haben wir zum einen den plötzlichen Kultursprung der Steinzeitbauern zur Hochkultur, der ohne Kulturbringer mit Kenntnissen in Astronomie, Vermessungs- und Ingenieurtechnik u.v.a. nicht denkbar ist und auch nicht ohne Planung und Kontrolle; zum anderen haben wir den gleichzeitigen Beginn eines Motivs, das behelmte und mit rätselhaften Gegenständen ausgestattete Wesen oder Personen zeigt, oftmals in Zusammenhang mit Himmelssymbolik, was ohne reale Vorbilder nur schlecht denkbar ist.

Behelmte Personen, Detail einer Vase der Maya-Klassik
Bis in die Zeit der Eroberung Mexikos hinein wurden Personen bzw Götter dargestellt, die anscheinend vom Himmel herab kamen, ausgestattet mit Helmen oder "Windmasken" und diversen Ausstattungsgegegständen.
Sky Lord 9 Wind mit Windmaske steigt vom Himmel herab: Szene aus dem Codex Vindobonensis, ca. 1360 entstanden
So gesehen wäre der berühmte "Astronaut von El Baul" eher ein himmlischer Kulturbringer, als ein Werjaguar oder Regengott, und das gilt auch für alle anderen derartigen Figuren.



















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